Mittwoch, August 13, 2014

neue töne (1423): spires that in the sunset rise


die letzte notiz im klienicum zu spires that in the sunset rise stammt aus dem jahr 2012. damals stellten kathleen baird und taralie peterson ihr aktuelles, fünftes album "ancient patience wills it again" vor. die beiden damen "[...] sind die konstanten in diesem weirden, experimentellen projekt, das sich schon durch die instrumentenwahl absondert: harmonium, guitar, slide, banjo, bowed psaltery, cello, flute, autoharp, spike fiddle, mbira und vieles andere mehr kommen zum einsatz. auch wenn man sich anschaut, mit wem sie alles die bühne teilten, wird man gewahr, in welchem zirkel man nach ihnen zu suchen hat: john zorn, espers, paul metzger, charlambides, pelt, mv/ee, lucky dragons, jack rose, samara lubelski oder daniel higgs, um nur einige zu nennen."

mit "mirror cave" gilt es nun ein neues projekt zu begutachten, das mitte juli des laufenden jahres veröffentlicht wurde. aufgenommen im frühjahr des vorjahres, traten kathleen baird mit lediglich ihrer flöte und einigen pedals und taralie peterson mitsamt ihres cellos und ebenfalls einiger tonabnehmer an, um eine art konzeptalbum einzuspielen. basierend auf der kurzgeschichte "sword of the sun" von italo calvino, unterbrochen von zen poems shinkichi takahashis schlüpft kathleen in die rolle des palomar und "observes, reacts, contemplates, struggles and finally transcends how the "sword" of the sun's reflection on the ocean always appears to stop exactly at his very own eye." taralie dagegen repräsentiert eine andere dimension der realität: "the sensation that you are here but could not be here in a world that could not be but is."

die aufnahmen wurden abgerundet durch ein formidables artwork, das 28 seiten umfassende booklet verantwortet erik ruin. von hand gezeichnete texte und tuschezeichnungen usw., die der kassette, auf der die sechs tracks gebannt wurden, beiliegen. den narrativen charakter dieser aufnahmen darf man nicht verleugnen, begegnet man ihm spätestens im sprechgesang der protagonistinnen. doch auch die arrangements, die akzentuierte fortbewegung der instrumente erinnert gern mal an eine kinderoper wie etwa "peter und der wolf". doch das sieb, durch das dieser klangkosmos zunächst noch musste, ist ein psychedelisches, blickdicht verbrämtes, gehaltvolles und auch poetisch folkloristisches. jede nummer ist eine kleine besonderheit und sondert sich durch vielerlei ab. ein beispiel sei angedeutet.


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