Donnerstag, Januar 26, 2012

eingestreut (364): jason urick

so ein plattencover kann bürde und fluch sein, erst recht wenn man es mit dem titel "i love you" unterstreicht. zugleich aber kann es auch ein leuchtfeuer der applikation sein. die konfuse oberfläche wird ergründet, modellhaft mit zeichen belegt und in teilen verstanden. anderes muss erarbeitet werden oder bleibt für immer im verborgenen. insofern eine passende metapher zum musikalischen wirken jason uricks, der mit "i love you" ein drittes full length seiner discography zuführt. das 5track werk erschien anfang dieser woche auf thrill jockey und wird mit den worten gerühmt: "the end result is an eerie soundscape of fractured tones, warm sheets of sound, and cryptic voices. rhythmic pulses underpin the songs, enticing the listener to explore every intricate detail." hier muss man sich nicht hineindenken, sondern viel mehr die drei titelgebenden worte als eine art mantra verstehen, das sich in der musik aufzulösen beginnt. die etwaigen implizierten beziehungen, begegnungen und vertrautheiten werden in frage gestellt. so befindet sich nicht nur die welt im ganzen in bewegung, sondern der einzelne auch. urick hat sich intensiv hinterfragt, das hin- und hergerissen sein hat er versucht zu buchstabieren.
jason urick - the crying song

2 Kommentare:

Oliver Peel hat gesagt…

Den Burschen habe ich schon mal live gesehen, das war schon sehr speziell. Ein beleibter Bartträger hinter seinem Laptop, der nur am frickeln war und erst am Ende dem Publikum einen Blick zuwarf.

E. hat gesagt…

hört sich gut an.