Samstag, Juni 06, 2009

konzert: orange blossom special 13, 29.-31.05.09, teil 6

es gilt die abschlussrunde zu fahren, dem obs den rest zu geben. schön zu sehen, dass der blog in den letzten tagen mit die höchsten zugriffsraten hatte. zu verdanken ist dies sicher zum einen der verlinkung durch den festival - und den shake baby shake - blog (danke!), aber auch dem gemeinhin großen interesse am orange blossom special und sei es eben nur, um noch einmal in erinnerungen zu schwelgen.
baskery durften zur abendstunde ans werk, die drei schwedischen schwestern greta, sunniva und stella wollten dem versammelten rund ordentlich einheizen. die entschlossenen gesichter sprachen bände. doch wie sollte das funktionieren, nahmen sie lediglich kontrabass, gitarre und banjo mit auf die bühne? jedem, der zweifel hegte, wurde saftig eingeschenkt. das elektrisch verstärkte banjo zielte direkt auf die fontanelle, die gitarre trieb unmißverständlich an und der bass bildete den grund für den euphorischen tanz. irre, was die drei mädels da an energie abließen. die übertragung auf das publikum war die direkteste ihrer art, denn es kam sofort bewegung ins volk. da hielt es keinen stumm, wenn es im galopp durch die kraftstrotzenden, maskulinen songs ging. "out-of towner" startet im dreisang, der früh rasant vom banjo durchkreuzt, vom bass eingefädelt und von der gitarre befeuert wird. "harsh" ist dagegen ein schlurfer, der deutlich die stärken der mädels betont. die differenten stimme, insbesondere sunniva überschreitet dabei grenzen und rockt unverhohlen, wobei sie das mögliche auslotet, der mitreissende beat und das dramturgische geschick. "one horse down" wird zum wilden stomp, wenn die story erst einmal erzählt ist und die crowd verfällt in gemeinsames kopfnicken. bei "haunt you" wird einem angst und bange und man ist immer wieder froh über das freimütige lachen des dreiers, aggressiv geht es nach vorn. aufgelockert wird der vortrag von baskery durch die direkte ansprache inkls. einiger deutschkenntnisse insbesondere von sunniva. sehr sympathisch. dolle vorstellung!

für kurz vor halb elf waren get well soon angesagt, der aufbau allerdings verzögerte sich etwas und so konnte das vielköpfige ensemble erst gegen kurz vor elf starten. gropper und co. hielten sich auch nicht mit langen dankesreden auf, sondern ließen unvermittelt ihren düster gefärbten pop von der stange. zur mithilfe hatte sich der frontmann bläser, geige, keyboard, bass, drums und gitarre gerufen, die jeweils von jungen menschen bedient wurden. erstaunlich, was die truppe auf die beine stellte. ein dichtes und widerum feingliedriges zusammenspiel, bei dem man jedes instrument sezieren konnte, um es fürderhin dem ganzen wieder rückzuführen. dem "prelude" folgte "people magazine" und schließlich mit "we are safe inside while they" einer meiner höhepunkte. gropper spielte all seine stimmlichen qualitäten aus, der aufbau des songs lässt einer theatralik raum, die förderlich ist und einen weiten bogen spannt, in den das publikum (konzentriert, staunend) aufgenommen wird. das pompöse in der musik get well soons ist ohne distinguiertheit, ohne abgespreizten finger oder perückenwahn. gropper hebt pop auf eine nächste stufe. er ist dabei ganz klarer kopf der veranstaltung, aber gleichzeitig lebendiger teil seiner konzentriert aufspielenden begleiter. markant: verenas violinespiel und ihr glockenheller backgroundgesang. maxxl und sebastian sorgten für die geblasenen stimmungsquoten. die band hat einen neuen fan. setlist: prelude / people magazine / safe inside / listen! / good friday / aurora / born slippy /busy hope / sold my hands / tick tack / hat's missing / lost in the mountain / teenage fbi, take it / tempest tossed / teenage fbi

fazit: das obs 13 war mehr als gelungen, einen herzlichen dank an veranstalter und mitwirkende. bis nächstes jahr!

mein konzertranking:
(01) kristofer ragnstam ****-****1/2
(02) real ones ****
(03) marissa nadler ****
(04) washington ****
(05) the miserable rich ***1/2-****
(06) kristofer aström ***1/2-****
(07) baskery ***1/2-****
(08) get well soon ***1/2-****
(09) chris eckman ***1/2-****
(10) baby universal ***1/2
(11) the fabulous penetrators ***1/2
(12) maria taylor ***-***1/2
(13) gods of blitz ***-***1/2
(14) black rust ***-***1/2
(15) tenfold loadstar ***
(16) benedicte braenden ***

10 Kommentare:

Christoph hat gesagt…

Willkommen unter den GWS Fans :-) Deine Beschreibung trifft auf jedes ihrer Konzerte zu, die ich bisher gesehen habe. Eine Perle unter deutschen Bands!

E. hat gesagt…

ich musste zumindest meinen eindruck, den der tonträger hinterließ, deutlich revidieren. live sind sie geradezu berauschend.

Oliver Peel hat gesagt…

In Paris waren Get Well Soon einfach atemberaubend. Ich finde allerdings auch, daß die CD nicht ganz meine starken Liveeindrücke bestätigt. Mit einem Livealbum könnte man mir eine Freude machen.

Die Mädels von Baskery dürfen auch gerne mal nach Paris kommen!

Sgt. Rembo hat gesagt…

Hej!
Danke für die ausführliche und liebevolle Berichtrstattung über unser kleines Monster OBS. Ich vermute übrigens, dass Dir auch Kristoffer Ragnstam ausgezeichnet gefallen hätte. Schwer zu beschreiben, was der mit seiner schlecht gekleideten Bande da anzettelte: Ein Rausch durch diverse Dekaden. Immer alles von allem, stets höchstens 30 Sekunden an einem musikalischen Ort. Dann, kaum, dass man dachte, dass sie auf den Punkt kämen: schon wieder eine neue Idee, ein neuer Groove, eine Unterbrechung. Ganz, ganz großer Sport.
Bis zum nächsten Jahr, spätestens. Dann auch mit stabilerer W-Lan-Verbindung. Versprochen.
Danke.
Rembert

Sgt. Rembo hat gesagt…

Hallo -

ichschonwieder. Sorry, ich bin blöd. Gerade gesehn, dass Du Kristoffer Ragnstam ja selbst abgefeiert hast. Mein Kommentar von vor zwei Minuten hat sich damit natürlich erledigt.

Grüße,
Rembert

E. hat gesagt…

hi rembert,

danke für das feedback. dein ausführlicher kommentar hat doch nur gezeigt, wie sehr kristofer begeistert hat.
prima, dass ich mich an dieser stelle auch für das tolle fest bedanken kann (das feine hotelzimmer habe ich wohl auch dir zu verdanken, verneig). weiter so und hoffentlich auf bald,
eike

coolmik hat gesagt…

Bei Baskery waren mir einige Posen zu einstudiert. Trotzdem überzeugten die Mädels mit Selbstvertrauen und Energie.

Trieben Get Well Soon mich vor zwei Jahren noch in die Kneipe, blieb ich dieses mal standhaft. Und wurde belohnt. Ein stimmungsvoller und schöner Abschluß eine ebensolchen Festivals!

Meine Highlights:

1. Marissa Nadler
2. The Miserable Rich
3. Kristofer Ragnstam


Vielen Dank an alle Beteiligten und natürlich für Deine tollen Berichte!

Andreas hat gesagt…

Vielen Dank für die ausführlichen und kompetenten OBS-Besprechungen. Da schwelge ich in Erinnerungen. Wie üblich, gehen die Geschmäcker auseinander. Ich gestehe, ich habe bei Marissa Nadler die Flucht ergriffen, obwohl ich mich vorab auf sie gefreut hatte. Sie war mir zu folkig und verhallt in diesem Umfeld. Sorry ladies - auch Maria Taylor hat mir wenig gesagt. Dafür bot das OBS 13 für mich viele positive Überraschungen. Meine persönlichen Höhepunkte:
1. Baskery (Nicht nur wegen der Optik)
2. Kristofer Ragnstam (Welch Überraschung. Von ihm hatte ich mir wenig bis gar nichts erwartet)
3. Chris Eckman (Gewohnt solide)
4. The Miserable Rich (Wie kriege ich nur deren Ohrwürmer wieder aus dem Kopf?)
5. Get Well Soon (Ebenfalls eine erfreuliche Überraschung. Viel präsenter als vor zwei Jahren)
6. The Fabulous Penetrators (Was für ein Spaß. Ein Jammer, dass ich im August ein Wiederhören beim "Shakedown" verpasse.)
Ich freu mich schon auf OBS Nr. 14.
Bis dann.

E. hat gesagt…

danke für dein feedback, andreas. klasse finde ich, dass wir uns wohl alle auf kristofer ragnstam verständigen können. der typ hat echt gute laune verbreitet. leider ist mir seine scheibe durch die lappen gegangen.

coolmik hat gesagt…

Kristofer Ragnstam scheint sich als Konsens-Auftritt allerorts herauskristallisieren...

Verdient hat er es sich!