Samstag, Februar 14, 2009

neue töne (527): patton

mit matamore hatten wir es noch nicht so groß am hut, wenngleich wir einige der vertretenen künstler durchaus mögen, verehren und dies auch kundgetan haben. half asleep zum beispiel, weniger raymondo oder sepia hours, dafür auch soy un caballo. matamore ist label, blog und informationszentrum in einem. im kleinen shop können die releases erworben werden.
mit "hellénique chevaleresque récital" von patton kommt nun eine neue veröffentlichung hinzu. hinter patton verstecken sich sam und max bodson. während max die akustische gitarre und den bass bedient, versorgt sam die drums mit genügend mechanischer energie und bastelt nebenher an elektrosounds. die discography des duos sieht folgendermaßen aus: 1998 - 'love boat ep', 2002 - 'jr for jaune rouge' und aktuell 2009 - 'hellénique chevaleresque récital'. also lag eine siebenjährige schaffenspause zwischen den letzten werken. die, wenn sie überwunden ist, argwöhnisch beäugt wird. das liegt in der natur der sache. wie stehts denn um die resultate? bei manchen, siehe portishead, geht so etwas ja gut aus.
nun, dass die jungs keine nasenbohrer sind, machen dem hörer wenige sekunden musik klar. das soundbild ist rund, dicht und doch bleibt es sensitiv für die marotten des einzelnen spielers, des einzelnen instruments. dominierend eine gitarre, ihr anschlag, ihr treibender charakter; das stupende im melodiefaden und die garnierungen im klang. die stammen zu großen teilen aus dem synthie oder computer. was sich zunächst als konservenfutter entpuppen könnte, ist organisch und attraktiv aufgrund spürbarer lust an verquickung und gezieltem stilbruch. sicher kann man john fahey erkennen, wenn man ihn - wie matamore - erkennen will. mir gefällt dagegen der gedanke an etwas eigenes, originäres viel besser, wenngleich klar ist, dass sich die beiden brüder auch vielerorts bedienen musste, um solcherart musik zu kreieren. bluesige elemente, die an john hurt oder charley patton gemahnen (die gitarre gläsern, als würde sie kurzerhand zerspringen), dazu das neblige schlagwerk und der zweisprachige gesang mit irrigen, dennoch lösbaren lyrics. hört Euch mal "neighbours" an und Ihr wisst, wovon ich spreche.
patton - astar clusters
patton - neighbours

01.04 - La Maroquinerie, Paris (F) >> with NLF3

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