Freitag, Dezember 05, 2008

neue töne (473): unbunny

unbunny. ein name, der funken schlägt! unbunny. zerstoben zu einem lichtermeer. ich kann mich an nichts mehr erinnern. nun erscheint auf a hidden agenda records mit "sensory underload: uncertain trks 1996-2008" eine kollection aus eps, singles, raritäten und unveröffentlichtem (auch beinhaltet: die "typist ep", veröffentlicht auf important records). viele der tracks auf dieser scheibe sind bisher zum ersten mal überhaupt auf einer cd erschienen. zeit also, sich ein wenig mit unbunny auseinandersetzen.
"unter dem radar hindurch" las ich in einer rezension zum fünften album "snow tires" von unbunny, das ebenfalls auf dem parasol unterstellten a hidden agenda label herauskam. irgendwie ist mir das trio um jarid del dio also ausgekommen. ein tiefflieger sozusagen. dabei ziehen sie mit americana und kammerpop benannten musikstilen genau das theater auf, was ich mir wirklich gern zu gemüte führe. "snow tires" wird nun auch in hiesigen gefilden veröffentlicht, umso mehr ein grund, jarid und co. auf die spur zu kommen. mit neuem cover versehen, wurde das 04er werk auf affairs of the heart herausgebracht, einem recht jungen, deutschen label, das vormals einer promoagentur entsprang. john vanderslice, nik freitas, wye oak hievten sie unter anderem.
zurück zu unbunny. kopf jarid ist wohl ein umtriebiger vogel, der nicht nur die plattenfirmen wechselt wie seine unterhosen, sondern ebenso seine wohnorte. wie das eine mit dem anderen zusammenhängt, entzieht sich meiner kenntnis. derzeit residiert er wohl in seattle, ursprünglich aber entstammt er new hampshire. die gitarren ziehen in die weite und jaulen, als würden sie nur ungern der heimat fliehen, das schlagzeug werkelt in einer verdrossenheit, dass selbst die abgefeimtesten hunden die ohren anlegen, die orgel peitscht zurückgebliebene voran und jarid stimmt darüber seine gesänge an, die wechseln zwischen schwach euphorischem und alltäglicher niedergeschlagenheit. wer ihm nicht gern zuhört, verzichtet auch auf guten port, stinkenden käse und kopfmassagen.
ein weiteres zitat fasst zusammen, was viele meinten und nicht zu sagen wussten, die musik der band besteht aus: "the fragility of elliott smith, the humanity of neutral milk hotel, the melodic sensibility of matthew sweet, and the careworn metaphors of the mendoza line." wer damit immer noch nichts anfangen kann, sagt meinem boss bescheid, damit er mich vor die tür jagt und ich mich nach etwas neuem, anständigem umsehen kann. als hier im klienicum in den letzten ecken nach zivilisatorischen überresten zu suchen. auf bald.
Unbunny - Water and the Spanish Tongue

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