Sonntag, März 09, 2008

neue töne (263): joanne robertson

ein-wort-überschriebene-songs, die dennoch nicht sprachlos scheinen. "grasscat", "stovepipe": die geschichten dahinter sind zu erahnen. joanne bestätigt auf "the lighter" manches, manches nicht. ihre bewegte biographie lieferte wohl genügend stoff. blackpool, piano gelernt, in der punkszene rumgehangen, mit eigener band unterwegs, die ehemaligen schulkameraden von franz ferdinand geben schützenhilfe in sachen auftritt, aufenthalte in paris, später in den staaten. dann irgendwann nur noch auf sich und das unmittelbare können konzentriert. entsprechend reduziert kommt die von david cunningham produzierte scheibe daher. britfolk, modern und offen, auf geschickte weise unterhaltsam. die stimme erinnert man, denn sie hat ähnlichkeit mit der von joanna newsom, aber auch mit der dame von beatbeat whisper oder mit julia stone. macht nichts, denn originär ist das, was frau robertson macht allemal.
sie erinnert mich an die einsamen tage des frühen erwachsenenalters, da man sehnsüchtig über die dächer der stadt blickte. weit ab von allem und durchdrungen von der sucht nach nähe. in diesen zeiten entstehen ganz besondere lieder, bei manchem der leidensblues, bei anderen die aufblüher, bei joanne eine mixtur aus wehmut und optimismus. getragen von einer frei atmenden klangatmosphäre.
"the lighter" ist mitte februar auf textile records erschienen, einem label, das auch jackie o'motherfucker oder volcano the bear beheimatet. das album gibt es sowhl in cd- als auch in lp- version.

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